Mittwoch, 6. Juni 2012

In der Nacht suchen


Neulich habe ich erstmalig einen 3200er von Ilford ausprobiert und es sind zwar leider nicht alle Fotos etwas geworden (Nachtfotografie muss man auch erstmal lernen), aber von dem ein oder anderen Foto war ich positiv überrascht. Das ich nun weiß, wie ich einen 3200er zu händeln habe, beruhigt mich extrem, da es mir gut möglich macht nachts zu fotografieren. Für jemanden, der ohnehin eher der Nacht zugeneigt ist, ist das eine gute Lösung. Mein gütiger Mitbewohner hat mir auch direkt einen neuen Film mitgebracht, sodass ich in den kommenden Tagen die Nachtfotografie fortführen und weiter ausprobieren kann.


Vielleicht ist es so, dass, wenn man am Tag einfach nicht die Geborgenheit findet, die einem die Nacht bietet (und vor allem auch nicht die Ruhe), man eben nach Wegen und Mitteln suchen sollte die das möglich machen. Trotzdem stimmt es mich etwas missmutig, dass ein paar mir persönlich wichtige Fotos nichts geworden sind. Ein paar neue Ideen für neue Portraitaufnahmen habe ich ebenso und das Schöne ist, dass sich schon eine ganz großartige Palette an Menschen gefunden hat, die sich vor meine Kamera wagen wollen und werden. Es sind durchweg Menschen, die ich gerne vor der Kamera hätte.


Solangsam steigt auch in mir der Wunsch meine Fotos größer entwickeln zu lassen, zumindest ein paar davon und ja, ich strebe es auch an endlich wieder auszustellen. Ich weiß zwar noch nicht wo und es gibt auch noch eine Menge Bilder im Kopf, die vorher realisiert werden wollen, aber ich arbeite daran und ein guter Freund von mir wird mir dabei helfen einen neuen Ort zu finden.


Ansonsten habe ich in der letzten Zeit versucht zu schreiben - mal wieder - aber bis auf acht Seiten wilden Wortsalat wollte mein Gehirn nichts ausspucken. Merkwürdigerweise zieht es mich (vielleicht dadurch) derzeitig stark wieder zur Musik hin. Schon mehrmals hatte ich das Gefühl mal wieder die Gitarre in die Hand zu nehmen, auch wenn sich in mir das Bedürfnis breit gemacht hat Bass spielen zu lernen (was ich auch noch tun werde, zumindest beginnen werde dieses Jahr). Allerdings fällt mir das Ausdrücken meiner Gedanken, meines Innenlebens, nach wie vor sehr schwer. Übernächste Woche fliege ich für fünf Tage nach Lissabon und hoffe dort vielleicht endlich etwas den Kopf frei und den nötigen Abstand zu bekommen. Ich habe zwar penetrante Flugangst, aber der Wunsch in Lissabon zu sein ist größer. Dennoch ist die Vorstellung, dass ich in zwei Wochen bei 30 Grad durch die Straßen der Fado-Stadt laufe bisher so abstrakt, dass ich es mir kaum vorstellen kann. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich dort noch nie war und auch trotz Fotos sich natürlich kein greifbares Bild aufbaut.

Ich werde natürlich meine Kameras mitnehmen, das dürfte klar sein.

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