Samstag, 12. Mai 2012

Morning glory?

Es heißt immer, dass ein neuer Morgen magisch wäre. Gerade im Frühjahr und Sommer bleibe ich gerne die ganze Nacht wach, um den Sonnenaufgang zu erleben. Ich mag es, wenn die Vögel um vier Uhr morgens anfangen zu zwitschern. Ich mag es anderen dabei zu zusehen, wenn sie sich morgens aus dem Bett pellen und ich die ganze Nacht hinter mir habe. Es scheint mir dann manchmal so, als würde ich in einer anderen Welt sein. Mein Kopf ist dann so viel klarer und nachts, wenn die meisten schlafen (nicht alle, denn in meinem Freundeskreis gibt es ebenso den ein oder anderen, der die Nacht zur Wachzeit erklärt) kann ich meine Gedanken viel besser sortieren. Zumindest manchmal. 



Besonders mag ich den Blick aus meinem Fenster. Noch lieber mag ich es, wenn ich bei Sonnenaufgang Mumford & Sons oder Beirut höre, wobei ich mir das Album Flying Cub Club von Beirut mittlerweile etwas überhört habe. Ebenso schön ist es morgens Yann Tiersen zu hören. Dazu ein Kaffee und der Geist weitet sich. Gestern bin ich mit dem Fahrrad durch Hannover gefahren. Erst an der Leine entlang bis zur Wasserkunst, dann entlang der Steinmasch und schlussendlich über den Georgengarten wieder nach Linden. Es war beeidruckend, denn trotz der hohen Wiesen mit ihren Blumen und dem dazugehörigen Blumenduft empfand ich den Tag als äußerst herbstlich. Als würde hinter mir ein langer und sehr heißer Sommer liegen, der sich nun Stück für Stück verabschiedet. Der einfach vom Wind weggeblasen wird. Auf diesem Wege habe ich mir einen Fliederast gepflückt und mit nach Hause genommen. Ich mag Flieder sehr, ebenso wie Hyazinthen, weil beide sehr intensiv im Duft sind. Freilandrosen gehören ebenfalls dazu, zumal ich ihre Dornen und ihren Blattwuchs wirklich schön finde. 


Momentan juckt es mich "kreativ" wieder etwas arg in den Fingern. Sobald es mein straffer Terminplan zulässt (in der Hoffnung, dass bis dahin die Ideen immer noch genaus brennen) werde ich mir eine Woche völlige Ruhe gönnen und schreiben. Auch sitze ich immer noch an einem Video, allerdings fehlt mir ausreichender Arbeitsspeicher und so muss ich erstmal die technischen Mängel beheben. In Bezug auf Fotografie habe ich auch sehr viele neue Ideen, vor allem inspiriert durch die Lektüre von Feininger's autodidaktisch angelegten Fachbüchern und meinen Zusammenprall mit einem Teil der berliner Dadaisten-Szene. Ich habe mir für das Schreiben sogar einen Rhythmus festgelegt. Da ich am besten nachts schreiben kann, werde ich immer von 8:30 bis etwa 13/14 Uhr schlafen (wahlweise auch mal eine Stunde länger), dann dem normalen Alltag trotzen und mich bei Anbruch der Dunkelheit an die Wörter wagen. Musikalische Begleitung habe ich mir auch schon zum Teil zurecht gelegt, sodass ich nicht lange darüber grübeln muss was ich mir beim schreiben anhöre. Bis diese Woche gekommen ist versuche ich den Schwall an Gedanken festzuhalten und mich darauf beschränken verschiedene Ideen im Kopf weiter auszubauen. 

Übernächste Woche ist mein neuer Film entwickelt. Ich bin schon jetzt sehr gespannt und kann es wirklich kaum erwarten. 36 kleine Lieblinge warten auf mich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen